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Essstörungen im Sport: Ein Verstecktes Problem – Ursachen, Folgen und Prävention

2025-06-21
Essstörungen im Sport: Ein Verstecktes Problem – Ursachen, Folgen und Prävention
FAZ.NET

Essstörungen sind im Sport kein Randthema mehr, sondern eine ernstzunehmende Herausforderung. Besonders in Risikosportarten wie Kunstturnen, Ballett oder Ausdauersportarten sind Athletinnen und Athleten gefährdet. Schätzungsweise 20 Prozent aller Sportlerinnen in diesen Disziplinen entwickeln im Laufe ihrer Karriere eine Essstörung. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, die schwerwiegenden Folgen und vor allem die Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung.

Die Ursachen: Druck, Perfektion und Körperbild

Der hohe Leistungsdruck, die ständige Beobachtung des eigenen Körpers und das Streben nach Perfektion sind Faktoren, die das Risiko für Essstörungen im Sport erheblich erhöhen. Trainer, Eltern und das Umfeld üben oft einen enormen Druck aus, der sich negativ auf das Körperbild und das Essverhalten der Sportler auswirken kann. Ein unrealistisches Schönheitsideal, das in den Medien und im Sport immer wieder propagiert wird, verstärkt diesen Druck zusätzlich.

Besonders in Sportarten, in denen das Gewicht eine entscheidende Rolle spielt, wie beispielsweise im Fechtturnen oder im Gewichtheben, kann der Zwang zur Gewichtsreduktion zu ungesunden Verhaltensweisen führen. Auch die häufige Verwendung von Waagen und die ständige Kontrolle des Körperfettanteils können zu einer Fixierung auf das Gewicht und zu einer verzerrten Körperwahrnehmung beitragen.

Die Folgen: Mehr als nur ein Problem mit dem Essen

Essstörungen haben gravierende Folgen für die Gesundheit der Sportler. Neben körperlichen Problemen wie Mangelerscheinungen, Herzrhythmusstörungen oder Knochenschwund leiden Betroffene oft auch unter psychischen Belastungen wie Depressionen, Angstzuständen und sozialer Isolation. Die Leistungsfähigkeit im Sport leidet ebenfalls, da der Körper nicht optimal versorgt wird und die Konzentration abnimmt.

In schwerwiegenden Fällen können Essstörungen sogar lebensbedrohlich sein. Früherkennung und professionelle Hilfe sind daher unerlässlich.

Prävention und Behandlung: Was kann man tun?

Die Prävention von Essstörungen im Sport beginnt bereits im Jugendalter. Ein gesundes Körperbild, eine positive Einstellung zum eigenen Körper und eine ausgewogene Ernährung sollten von Anfang an gefördert werden. Trainer und Eltern sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und einen wertschätzenden Umgang mit den Sportlern pflegen.

Wichtige Maßnahmen zur Prävention sind:

  • Aufklärung: Sportler, Trainer und Eltern sollten über die Ursachen, Folgen und Anzeichen von Essstörungen informiert werden.
  • Stärkung des Selbstwertgefühls: Der Fokus sollte nicht nur auf der sportlichen Leistung liegen, sondern auch auf den persönlichen Stärken und Fähigkeiten der Sportler.
  • Förderung einer positiven Körperwahrnehmung: Sportler sollten lernen, ihren Körper zu akzeptieren und zu schätzen, unabhängig von seinem Gewicht oder Aussehen.
  • Gesunde Ernährungsgewohnheiten: Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung ist die Grundlage für eine optimale Leistungsfähigkeit und Gesundheit.
  • Offene Kommunikation: Sportler sollten sich trauen, über ihre Probleme und Sorgen zu sprechen.

Bei Verdacht auf eine Essstörung ist eine frühzeitige professionelle Behandlung wichtig. Dazu gehören in der Regel eine psychotherapeutische Behandlung, eine Ernährungsberatung und gegebenenfalls eine medizinische Betreuung.

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