WHO fordert drastische Steuererhöhungen auf Tabakwaren in Deutschland: Gesundheitlicher Nutzen und finanzielle Vorteile
2025-06-23
ZEIT ONLINE
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) drängt Deutschland zu deutlichen Erhöhungen der Tabaksteuern. Dieser Schritt zielt darauf ab, den Tabakkonsum zu reduzieren, die öffentliche Gesundheit zu schützen und zusätzliche Einnahmen für das Gesundheitswesen zu generieren. Entdecken Sie die Hintergründe, die Forderungen der WHO und die potenziellen Auswirkungen auf Konsumenten und den Staat.
Warum die WHO höhere Tabaksteuern fordert
Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, den globalen Tabakkonsum bis 2030 deutlich zu senken. Tabak ist eine der Hauptursachen für vermeidbare Krankheiten und Todesfälle weltweit. Studien belegen, dass Steuererhöhungen eine der effektivsten Maßnahmen sind, um Menschen davon abzuhalten, mit dem Rauchen zu beginnen, oder um bestehende Raucher zum Aufhören zu bewegen. Höhere Preise machen Tabakwaren weniger erschwinglich, insbesondere für junge Menschen und einkommensschwache Bevölkerungsgruppen.
Der aktuelle Stand in Deutschland
Deutschland hat in den letzten Jahren bereits Tabaksteuern erhöht, liegt aber immer noch unter dem empfohlenen Niveau der WHO. Die aktuellen Steuersätze sind zwar wirksam, aber die WHO argumentiert, dass deutlich höhere Steuern erforderlich sind, um die angestrebten Gesundheitsziele zu erreichen. Ein weiterer Aspekt ist die zunehmende Beliebtheit von neuen Tabaksprodukten wie E-Zigaretten und Heated Tobacco Produkten (HTP), die oft geringer besteuert werden als herkömmliche Zigaretten. Die WHO fordert eine Angleichung der Steuerlast auf alle Tabakprodukte, um eine Verlagerung des Konsums auf vermeintlich „gesündere“ Alternativen zu verhindern.
Die potenziellen Vorteile höherer Tabaksteuern
Die Erhöhung der Tabaksteuern in Deutschland könnte eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen:
- Verbesserung der öffentlichen Gesundheit: Weniger Raucher bedeuten weniger Fälle von Lungenkrebs, Herzkrankheiten, Schlaganfall und anderen tabakbedingten Krankheiten.
- Finanzielle Entlastung des Gesundheitswesens: Die Reduzierung von Krankheiten führt zu geringeren Behandlungskosten und entlastet das Gesundheitssystem.
- Zusätzliche Steuereinnahmen: Der Staat kann die zusätzlichen Einnahmen für Präventionsprogramme, Gesundheitsförderung und andere wichtige Bereiche verwenden.
- Schutz junger Menschen: Höhere Preise können verhindern, dass junge Menschen mit dem Rauchen beginnen.
Herausforderungen und mögliche Gegenreaktionen
Die Umsetzung höherer Tabaksteuern ist nicht ohne Herausforderungen. Tabaklobbygruppen werden sich wahrscheinlich gegen die Erhöhungen wehren. Es besteht auch die Gefahr von Schmuggel und illegalem Handel mit Tabakwaren, wenn die Preisdifferenz zu anderen Ländern zu groß wird. Darüber hinaus müssen die sozialen Auswirkungen auf einkommensschwache Raucher berücksichtigt werden, die einen größeren Teil ihres Einkommens für Tabak ausgeben. Gezielte Unterstützung und Präventionsprogramme können dazu beitragen, diese Auswirkungen zu minimieren.
Fazit: Ein wichtiger Schritt für die Gesundheit
Die Forderung der WHO nach höheren Tabaksteuern in Deutschland ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen Bevölkerung und einem nachhaltigeren Gesundheitssystem. Die potenziellen Vorteile überwiegen die Herausforderungen bei weitem, und eine Angleichung an die Empfehlungen der WHO wäre ein deutliches Zeichen für das Engagement Deutschlands im Kampf gegen den Tabakkonsum.