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Tabubruch in Sachen Sexuelle Gesundheit: Warum viele sich schämen und schlecht informiert sind

2025-06-01
Tabubruch in Sachen Sexuelle Gesundheit: Warum viele sich schämen und schlecht informiert sind
derStandard.at

Sexuelle Gesundheit: Ein Thema voller Scham und Wissenslücken

Trotz wachsendem Interesse an regelmäßigen Tests auf Geschlechtskrankheiten bleibt sexuelle Gesundheit in Österreich ein Tabuthema. Viele Menschen scheuen sich, das Thema anzusprechen, und fühlen sich bei Ärztinnen und Ärzten nicht ausreichend informiert. Diese Situation erfordert dringend eine Veränderung, um das Stigma zu brechen und den Zugang zu umfassender und verständlicher Aufklärung zu gewährleisten.

Warum ist sexuelle Gesundheit immer noch ein Tabu?

Die Ursachen für diese Tabuisierung sind vielfältig. Traditionelle Geschlechterrollen, moralische Vorstellungen und Schamgefühle spielen eine große Rolle. Viele Menschen haben Angst vor Verurteilung, Stigmatisierung oder Bloßstellung. Hinzu kommt, dass sexuelle Gesundheit oft mit sexueller Aktivität und damit verbundenen Risiken in Verbindung gebracht wird, was die Hemmschwelle noch erhöht.

Wissenslücken bei Patient:innen und Ärzt:innen

Ein weiteres Problem ist der Mangel an Wissen und Informationen. Viele Menschen sind sich der Risiken von Geschlechtskrankheiten nicht bewusst oder kennen die Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten nicht. Auch bei Ärztinnen und Ärzten gibt es Verbesserungspotenzial in Bezug auf die Vermittlung von Informationen und die Schaffung einer vertrauensvollen Atmosphäre. Patient:innen berichten oft, dass sie sich nicht ausreichend aufgeklärt fühlen, was ihre Bereitschaft zu regelmäßigen Tests beeinträchtigen kann.

Die Bedeutung von Aufklärung und Prävention

Um das Tabu zu brechen und die sexuelle Gesundheit zu fördern, sind umfassende Aufklärungsmaßnahmen unerlässlich. Diese sollten bereits in der Schule beginnen und sich an alle Altersgruppen und sexuellen Orientierungen richten. Wichtig ist dabei, ein offenes und wertschätzendes Klima zu schaffen, in dem Fragen gestellt und Bedenken geäußert werden können.

Was können Ärzt:innen tun?

Ärzt:innen spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung der sexuellen Gesundheit. Sie sollten Patient:innen aktiv über Risiken, Prävention und Behandlungsmöglichkeiten informieren und eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Dazu gehört auch, auf die individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände der Patient:innen einzugehen und sie bei ihren Entscheidungen zu unterstützen. Eine offene Kommunikation und eine wertschätzende Haltung sind dabei entscheidend.

Positive Entwicklungen und Ausblick

Es gibt positive Zeichen, dass sich die Situation langsam ändert. Das wachsende Interesse an regelmäßigen Tests auf Geschlechtskrankheiten zeigt, dass immer mehr Menschen bereit sind, Verantwortung für ihre sexuelle Gesundheit zu übernehmen. Auch die zunehmende Offenheit in den Medien und in der Gesellschaft tragen dazu bei, das Tabu zu brechen. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um eine umfassende sexuelle Aufklärung zu gewährleisten und den Zugang zu Gesundheitsleistungen zu verbessern. Die Förderung der sexuellen Gesundheit ist ein wichtiger Beitrag zu einer gesunden und selbstbestimmten Gesellschaft.

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